2018 war in vielerlei Hinsicht ein ereignisreiches Jahr für SAF-HOLLAND. Der Konzernumsatz übertraf erstmals die Marke von 1,3 Mrd. Euro. Dazu haben zwei Faktoren entscheidend beigetragen: So erreichte unser organisches Umsatzwachstum beachtliche 12 Prozent. Dabei sind wir in praktisch sämtlichen Regionen schneller als der Markt gewachsen und haben dementsprechend unsere Marktstellung weiter ausgebaut. Diese erfreuliche Entwicklung ist der erfolgreichen Markteinführung von neuen Produkten, insbesondere den innovativen und wegweisenden Lösungen rund um die Themen Scheibenbremsentechnologie und Leichtbauweise, zu verdanken.

Daneben wurde die Umsatzentwicklung durch die Akquisition der V.ORLANDI und der York Gruppe positiv beeinflusst. Beide Unternehmen haben die in sie gesetzten Erwartungen voll erfüllt. Noch bedeutsamer als das hinzugewonnene Geschäftsvolumen ist jedoch deren strategische Bedeutung für die SAF-HOLLAND. Mit York positionieren wir uns in Indien, einem der am stärksten wachsenden Trailermärkte weltweit. Zudem haben wir uns damit den Zugang zu anderen vielversprechenden Märkten im asiatisch-pazifischen Raum wie Thailand, Indonesien und Vietnam erschlossen. Mit V.ORLANDI erweitern wir unser Produktangebot um Kupplungssysteme für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge und Spezialanwendungen im Bereich Bergbau. Gleichzeitig festigen wir mit V.ORLANDI unsere Position als Nummer zwei bei Sattelkupplungen in Europa.

Mit der Übernahme der britischen Axscend erweitern wir unser Produktportfolio um eine Anwendung für das digitale Trailermanagement. Damit können wichtige Trailerdaten – etwa zu Bremsen, Beleuchtung und Reifen – ausgewertet werden. Wir liefern Flottenmanagern so Informationen über den Zustand ihres Fuhrparks in Echtzeit; eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass unsere Kunden ihre Prozesse und Kosten weiter optimieren können. Zusammen mit unseren Neuentwicklungen, die wir auf der letztjährigen Nutzfahrzeug-IAA vorgestellt haben, untermauern wir damit unseren Anspruch, auch in Zukunft Vorreiter bei der Entwicklung innovativer Kundenlösungen zu sein.

Bezüglich der Neustrukturierung unseres nordamerikanischen Produktionsnetzwerkes haben wir 2018 Fortschritte erzielt. Aufgrund der überplanmäßigen Kundennachfrage und daraus resultierenden Lieferengpässen kam der Abbau der Anlaufkosten allerdings nicht in dem gewünschten Maße voran. SAF-HOLLAND hat sich in dieser Situation bewusst dafür entschieden, der fristgerechten Belieferung seiner Kunden und der Behauptung seiner Marktanteile oberste Priorität einzuräumen. Aufgrund der dadurch entstandenen Mehraufwendungen und deutlich höherer Stahlpreise mussten wir im Jahresverlauf unser ursprüng­liches EBIT-Margenziel revidieren.

Die weitere Stabilisierung der Prozesse in Nordamerika und damit einhergehend eine Verbesserung der Kostenstrukturen werden im laufenden Geschäftsjahr im Zentrum unserer Anstrengungen stehen. In diesem Zusammenhang sind auch die Veränderungen im Group Management Board zu sehen. Seit dem 1. Januar 2019 hat Dr. André Philipp als Chief Operating Officer (COO) die Verantwortung für alle Fertigungsstandorte des Konzernverbunds übernommen. Zu seinen Kernaufgaben zählen die Prozessoptimierung und ein Effizienzsteigerungs­programm insbesondere für den nordamerikanischen Produktionsverbund. Mit der Erweiterung des Boards und der Ernennung von Mike Ginocchio als President APAC unterstreichen wir zudem die wachsende Bedeutung des asiatischen Markts. Ich persönlich werde als neuer Vorsitzender des Group Management Board – ­neben meiner Verantwortung für die Region EMEA und den weltweiten Einkauf – mein besonderes Augenmerk darauflegen, die konzernübergreifenden Strukturen und ­Prozesse zu optimieren.

Das Jahr 2019 wird ein Übergangsjahr sein. Viele der Ziele, die wir uns im Rahmen der Wachstumsstrategie 2020 gesetzt haben, sind bereits erreicht bzw. in Reichweite. Insbesondere auf dem Weg hin zu einem Global Player haben wir in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte erzielt. Seit 2014, dem Jahr, in dem wir die Strategie 2020 vorgestellt haben, haben wir den Konzernumsatz um rund 35 Prozent gesteigert. Durch die Übernahme von KLL in 2016 und York in 2018 haben wir unsere Stellung in den Schwellenländern signifikant ausgebaut. Im laufenden Jahr wird unser neues Werk in China die Produktion aufnehmen. Es wird nicht nur das modernste, sondern – gemessen an seiner Kapazität – auch das größte Werk des SAF-HOLLAND Konzerns sein. Die Rahmenbedingungen in unserer Branche werden nach unserer Einschätzung 2019 herausfordernd sein. Dank unserer starken Stellung in strukturell wachsenden Marktsegmenten gehen wir jedoch davon aus, unsere Erlöse im laufenden Jahr um 4 bis 5 Prozent steigern zu können. Zudem erwarten wir eine bereinigte EBIT-Marge um die Mitte der Bandbreite von 7 bis 8 Prozent. An unserem Ziel, im Jahr 2020 eine bereinigte EBIT-Marge von mindestens 8 Prozent zu erzielen, halten wir fest.

Ich bin überzeugt davon, dass die SAF-HOLLAND dank ihrer Produktpalette, der Innovationskraft und der breiten Aufstellung in den drei großen Nutzfahrzeugmärkten gut aufgestellt ist. Für das Vertrauen, dass Sie in uns und Ihr Unternehmen setzen, möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken. Wir freuen uns, wenn Sie uns auf dem vor uns liegenden Weg weiter begleiten.

Ihr

Alexander Geis
Chief Executive Officer (CEO)